Die Torausbeute bereitet Ärger
Weisenau. Dass die Mannschaft, die bei einem Unentschieden das letzte Tor erzielt, glücklicher vom Platz geht als der Gegner, muss nicht immer stimmen. Im Falle des 2:2 (1:1) seiner SVW Mainz in der Landesliga-Auftaktpartie gegen den SV Gimbsheim würde Trainer Jochen Walter bestreiten, beim Schlusspfiff von Glückshormonen durchflutet worden zu sein. Dabei hatte André Röll sein Team durch seinen zweiten Treffer des Tages zu Beginn der Schlussphase eine drohende Heimniederlage abgewendet.
„Wir haben uns über das Ergebnis unterhalten und sind uns einig, dass es sich fast wie eine Niederlage anfühlt“, berichtete Walter von der Nachbesprechung bei einem kühlen Getränk. Daran ist vor allem die „sehr dominante erste Halbzeit“ schuld, denn aus der hätte seine Mannschaft gut uns gerne mit einer 3:0-Führung in die Kabine gehen können – oder eher müssen, wie er findet. „Wir haben den Gimbsheimern keinen Platz überlassen, aber aus der Überlegenheit nur ein Tor geschafft“, sagte Walter.
Das Führungstgor erzielte André Röll bereits in der 9. Minute, alles deutete dank der nächsten Chancen auf einen planmäßigen Nachmittag hin. Doch nach einem Eckball kamen die Gäste durch Daniel Glawnik zum 1:1 (35.). Das war ein Wirkungstreffer für die Weisenauer, aber auch eine Vitaminspritze für die Gäste. Die wollten nun auf Sieg gehen, stellten sich dafür nach dem Seitenwechsel offensiver auf, „und sie haben Druck gemacht, wir haben 15 Minuten gebraucht, um uns darauf einzustellen “, schilderte der SVW-Trainer.
Wieder die zweiten Bälle geholt
Das war allerdings eine erzwungene Reaktion, denn der Plan der Gimbsheimer schien aufzugehen, als Matthias Tillschneider per Kopfball die Führung für sein Team erzielte (1:2, 60.). „Ab da sind wir wieder stärker auf die zweiten Bälle gegangen und haben versucht unser Spiel aufzuziehen“, schilderte Walter. Es dauerte auch nur elf Minuten, ehe Röll den Tag einigermaßen rettete, in dem er zum 2:2 abschloss (71.). Beide Seiten hatten danach noch einige offensive Aktion, beide Torhüter mussten je einmal eine gute Chance des Gegners zunichte machen.
„Ich bin froh, dass wir so zurückgekommen sind“, betonte der Trainer. Er wusste es sehr wohl zu schätzen, dass es letztlich gelang, das Spiel trotz der deutlichen Steigerung der Gimbsheimer nicht den Bach runtergehen zu lassen. Und nicht nur das: „Es war insgesamt eine top Leistung meines Teams, ohne dass es jemanden hervorzuheben gäbe.“ Nur die verpasste deutliche Führung nach der dominierten ersten Halbzeit trübte den Spaß am Rundeneinstieg dann doch etwas.