Schwer zu kontrollierende Individualisten
Mainz. Man kann nicht sagen, Christian Zander habe schlechte Erinnerungen an den BC Neu-Isenburg. Allerdings liegt das daran, dass der Trainer des ASC Mainz am ersten Spieltag der Zweiten Basketball-Regionalliga nicht dabei war, als seine Mannschaft in Theresianum auf den Aufsteiger traf. Auf einen ihnen völlig unbekannten Gegner, von dem sie nicht wussten, wie sie ihn einzuschätzen hatten.
Doch Zander weiß ja, was seinem Team Mitte September widerfuhr. „Nach ausgeglichener erster Halbzeit und einem mäßigen dritten Viertel, nach dem es dennoch in Schlagdistanz blieb, ging es im letzten Abschnitt unter wie eine leckgeschlagene Barkasse“, schrieb SPORTAUSMAINZ.de seinerzeit über die 73:99-Niederlage. „In keinem anderen Spiel haben wir so viele Punkte kassiert“, sagt der Coach vor dem Rückrundenauftakt. In der Tat ließen seine Leute danach selbst an schlechten Tagen maximal 87 Zähler zu, im Schnitt hielten sie ihre Gegner bei 73.
Das dürfte in etwa auch die Marke sein, auf die der ASC in der Defense hinarbeiten muss, will er das Jahr am Samstagabend in Neu-Isenburg erfolgreich abschließen. „In der Zwischenzeit hat sich einiges getan“, sagt der Mainzer Coach. Derweil sein Kader in den vergangenen Wochen immer wieder Ausfälle kompensieren musste, haben sich die Hessen mit zwei Spielern verstärkt.
Ballverluste reduzieren
Von der Spielanlage ändere sich dadurch zwar nichts – „das ist eine sehr stark aufs Eins-gegen-eins ausgerichtete Mannschaft, die nicht durch das größte Teamplay überzeugt“. Aber das mache die BC-Akteure noch nicht zu Egoisten. „Sie haben die individuelle Klasse, um so zu spielen. Sie sind so gut, dass sich kaum sagen lässt, wen wir kontrollieren müssen, um eine Chance zu haben“, sagt Zander. „Wir dürfen uns in der Verteidigung keine Schwächen, keine Aussetzer erlauben.“
Und im Spiel nach vorne dürften seine Leute den Ball nicht einfach weggeben. „In den Spielen, die wir gewonnen haben, war die Anzahl unserer Ballverluste gering“, betont der Trainer. Vier Siege sind es bisher, fünf hatte er sich vor der Weihnachtspause gewünscht, um etwas mehr Luft auf die Abstiegsplätze zu haben. Ob sich dieses Ziel mit der Partie beim Tabellenvierten erreichen lässt, ist fraglich; ausgeschlossen ist es nicht. Auch wenn Julius Kraus definitiv ausfällt und hinter Sebastian Krause, Thilo Schneider und Florian Karst Fragezeichen stehen.