Szalai stürmt jetzt in der Schweiz
Mainz. Der „Transfer-Hammer“, den die Bild-„Zeitung“ daraus macht, ist es sicher nicht. Eher ein Hämmerchen: Aber Fakt ist, dass Ádám Szalai nicht mehr in Diensten des FSV Mainz 05 steht, sondern ab sofort für den FC Basel spielt. Wie die 05er mitteilen, hat der Ungar am Dienstagabend, kurz vor dem Ende der Transferfrist in der Schweiz, seinen Vertrag am Bruchweg aufgelöst. Zuvor war bereits der seit Saisonbeginn an Arminia Bielefeld ausgeliehene Edimilson Fernandes zu Young Boys Bern (auch dies auf Leihbasis) gewechselt.
„Ádám ist sehr kurzfristig mit der Bitte auf uns zugekommen, das Angebot des FC Basel annehmen zu können, das ihm eine konkrete Perspektive über den Sommer hinaus bietet“, sagt 05-Sportvorstand Christian Heidel. „Wir haben nach kurzer, intensiver Diskussion im sportlichen Bereich seinem Wunsch entsprochen, weil wir ihm diesen Weg nicht verbauen wollten.“
Szalais Vertrag in Mainz wäre im Sommer ausgelaufen, bei, Super-League-Klub hat er einen bis Mitte 2023 laufenden Kontrakt erhalten. „Ádám ist ein sehr verdienter Spieler bei Mainz 05, der einen wichtigen Anteil am Ligaverbleib im Sommer hatte“, sagt Heidel. „Als Mitglied unserer Bruchweg-Boys bleibt er unvergessen.“
Dankbarkeit bewiesen
Als solche firmierten André Schürrle, Lewis Holtby und eben Szalai in der herausragenden Saison 2010/11, in der die Mainzer unter Thomas Tuchel nach sieben Spieltagen ohne Punkteverlust an der Tabellenspitze standen und am Ende Fünfter wurden. Ohne Szalais zu Beginn der Rückrunde in Kaiserslautern erlittenen Kreuzbandriss wäre wohl auch noch mehr möglich gewesen.
Insgesamt absolvierte der Stürmer zwischen Januar 2010 und Juni 2013 sowie seit August 2019 für die Mainzer 136 Bundesligaspiele und kam darin auf 24 Tore. Seine erfolgreichere Zeit war allerdings eindeutig der erste Aufenthalt in Rheinhessen, mit dem Höhepunkt 2012/13, als er mit 13 Toren und vier Torvorlagen aus der Saison herausging und anschließend zum FC Schalke 04 wechselte.
Ein Schritt, den ihm einige Fans, vornehmlich aus der Ultra-Szene übelnahmen, wie die Pfiffe bei Szalais Auftritt für die Gelsenkirchener in Mainz zeigten. Dabei hatte der Ungar zuvor ein hohes Maß an sozialer Kompetenz und Dankbarkeit bewiesen, indem er seinen auslaufenden Vertrag bei den 05ern verlängerte, obwohl klar war, dass er den Klub verlassen würde – damit bescherte er Manager Christian Heidel immerhin noch eine Einnahme von rund fünf Millionen Euro.
Zwei Kurzeinsätze nach Kopf-OP
Glücklich wurde Szalai auf Schalke nicht, nach nur einer Spielzeit mit sieben Treffern in der Liga und deren zwei in der Champions League zog er nach Hoffenheim weiter. Inklusive einer Ausleihe an Hannover 96 vergingen noch sechs fünf Jahre (mit 23 Toren in 100 Meisterschaftsspielen für die TSG), bis der Angreifer wieder das Mainzer Trikot überstreifte. Seine Durchschlagskraft hielt sich seither mit einem Ligatreffer je Saison in Grenzen, Meriten sammelte er eher als Arbeiter, Ballhalter und -verteiler, wie im Oktober im Pokalspiel gegen Arminia Bielefeld, als er in der Verlängerung mit der Sohle das 3:2 durch Marcus Ingvartsen vorbereitete.
Nach einem Verkehrsunfall im Dezember musste der Kapitän der ungarischen Nationalmannschaft sich einer Kopfoperation unterziehen, sein Comeback gab er Anfang Februar. Die Kurzeinsätze gegen die TSG Hoffenheim und in Freiburg waren Szalais letzte Spiele für den FSV Mainz 05. Am Dienstag wechselte er ablösefrei nach Basel.