„Und die Sonne grüßt uns auch“
Aus Palma de Mallorca berichtet Peter H. Eisenhuth.
Palma. Der Spaßfaktor war hoch am ersten Tag des Trainingslagers, das der FSV Mainz 05 seit Montag auf Mallorca veranstaltet. Auf einem der gepflegten Rasenplätze des Trainingszentrums Ciutat Esportiva Antonio Asensio von Real Mallorca ließ das Trainerteam nach dem Aufwärmen Passformen üben, danach durften sich die Spieler im Sieben-gegen-zwei mit einem Ballkontakt austoben – und die waren so eifrig wie ausgelassen bei der Sache.
„So soll es auch sein am Anreisetag“, sagte Bo Svensson. „Morgen und mit dem Spiel am Mittwochabend wird es schon ein bisschen mehr.“ Aber zum Spaß haben und um den mannschaftlichen Zusammenhalt zu stärken sollen solche Tage ohne den Druck eines am Ende der Woche wartenden Pflichtspiels zu spüren eben auch dienen.
Die äußeren Bedingungen hätten zum Auftakt besser nicht sein können. „Blauer Himmel“, sagte Svensson gutgelaunt, den hatten sie in den vergangenen Trainingstagen am Bruchweg nicht. „Und die Sonne grüßt uns auch.“ Dazu Temperaturen an die 20 Grad. So lässt es sich arbeiten.
Mallorca oder München – Hauptsache, bald fit
Sehr gerne hätte der Däne alle seine Spieler, die nicht gerade im Achtelfinale der Weltmeisterschaft stehen – das abendliche Duell zwischen Südkorea mit 05-Profi Jae-sung Lee anzuschauen, gehört selbstverständlich zum Gemeinschaftsprogramm –, auf der Insel um sich geschart. Die meisten der angeschlagenen sind auch dabei, wenngleich sie individuelle Programme absolvieren. Nicht jedoch Jonathan Burkardt. Wie am Montagnachmittag berichtet, unterzog der Stürmer sich in der bayerischen Landeshauptstadt einer Athroskopie am gestauchten Knie.
„Das stand seit ein paar Tagen fest“, berichtete Svensson. Die Ärzte hätten zunächst geglaubt, die Verletzung lasse sich konservativ behandeln, „es lief auch gut, aber bei Belastungsversuch hat das Knie doch reagiert.“ Deshalb entschieden die Fachleute, es sei sinnvoller, sich das Knie genauer anzuschauen. „Ich glaube auch, dass eine Operation sei die beste Lösung ist, es war aber auch richtig, es zunächst anders zu versuchen. Eine OP vermeidet man gerne. Aber jetzt werden ein paar Sachen gemacht, die Johnny bestimmt helfen werden.“
Freizeitgestaltung obliegt den Spielern
Mit einer Ausfallzeit von vier bis sechs Wochen sei zu rechnen, allerdings hat Burkardt seit dem Eintracht-Spiel, in dem er die Verletzung erlitt, nicht auf der faulen Haut gelegen, sondern mit Rehatrainer Axel Busenkell viel Krafttraining gemacht. Dennoch: „Über Weihnachten und Silvester wird er nicht sehr viele freie Tag haben, aber er weiß, dass er das für seinen Körper braucht. Er will natürlich so früh wie möglich zur Verfügung stehen.“
Der Stürmer habe die Nachricht, doch operiert werden zu müssen, positiv aufgenommen. „Er hat ja selbst gemerkt, dass das Knie auf Belastung reagiert und dass nicht alles so ist, wie es sein muss.“ Jetzt aber hätten die Ärzte die Ursache gefunden und beseitigt, „da war schon was zu tun und zu machen“. Für einen Spieler sei es schlimmer, wenn Ärzte nichts fänden, man selbst aber ein schlechtes Gefühl habe. „Ich glaube, jetzt ist er froh, dass es gemacht ist.“ Ein optimales Timing gebe es für solche Zwangspausen nie. „Aber besser jetzt, als mitten in der Saison.“
Um das Programm der trainingsfreien Nachmittage hat Svensson sich nicht gekümmert, die Freizeitplanung obliege den Spielern. „Wir wollen eine gute Mischung aus taktischen Dingen und Belastung, aber auch, eine gute Zeit miteinander zu haben. Wir wissen, dass wir in Mainz einen guten Teamspirit brauchen.“ Deshalb sei es wichtig, dass auch die Verletzten Karim Onisiwo (schmerzhafte Zehenprellung) und Stefan Bell (Muskelfaserriss um Training zugezogen) mitgekommen seien. „Bello ist ein wichtiger Spieler und als Persönlichkeit wichtig für die Gruppe.“