Unterbesetzt, aber handlungsfähig
Mainz. Offenbar hat der Brandbrief, in dem die Verantwortlichen des ASC Mainz den Vereinsmitgliedern darlegten, was passieren würde, sollten sich bis zur Jahreshauptversammlung nicht genügend Leute finden, die sich in den nächsten Jahren ehrenamtlich engagieren wollen, seine Wirkung nicht verfehlt. „Auch wenn nicht alle Vorstandsposten besetzt werden konnten, sind wir arbeitsfähig“, sagt Dominique Liggins, der im Amt des Sportvorstands bestätigt wurde.
Gewählt wurden außerdem Tobias Datz als Junioren-Sportvorstand, Stefan Dötsch (Finanzen) und Holger Kriebel (Schriftführer). Daneben erklärten sich allerdings vier Frauen bereit, weitere Aufgaben ohne offizielles Amt zu übernehmen: Miriam Secker, Britta Schulz und Alexandra Dünnes übernehmen Marketing und PR, Meike Kröhl kümmert sich ums Sponsoring. „Dass diese Bereiche von kompetenten Leuten abgedeckt werden, war die Grundvoraussetzung, um unsere Arbeit in gewohntem Maß fortzusetzen“, sagt Liggins.
Trainer sollen nicht betteln müssen
Daneben habe die „drastische Formulierung“ im Aufruf dazu geführt, dass sich der eine oder die andere gemeldet habe, um bei Aufgaben im Spielbetrieb, zum Beispiel Catering, oder bei der Organisation der Feriencamps zu helfen. „Im nächsten Schritt geht es darum, dass alle, die sich dazu bereiterklärt haben, dies auch tatsächlich tun“, sagt Liggins. „Einige haben inzwischen schon wieder gesagt, es sei ihnen doch zu viel.“
Der Sportvorstand lässt freilich keinen Zweifel daran, dass er sich nicht scheuen werde, bei mangelhafter Bereitschaft notfalls Mannschaften abzumelden. „Es geht auch um so Kleinigkeiten wie, die Kinder zu Auswärtsspielen zu fahren. Es kann nicht sein, dass die Trainer darum betteln müssen.“ Wer seinen Nachwuchs morgens um neun Uhr abgeben und für den Rest des Tages betreut wissen wolle, ohne sich weiter zu kümmern, müsse sich andere Einrichtungen suchen. „Ein Sportverein ist dafür die falsche Adresse.“