Bundesliga | Peter H. Eisenhuth | 27.01.2023

In guten wie in schlechten Zeiten

Vertrag verlängert: Kömmerling ist seit 2015 Hauptsponsor des FSV Mainz 05 – und wird es bis mindestens 2027 bleiben.
Mehr als nur eine Werbepartnerschaft (v.l.): 05-Sportvorstand Christian Heidel, profine-Chef Peter Mrosik, Trainer Bo Svensson, 05-Vorstandsvorsitzender Stefan Hofmann.
Mehr als nur eine Werbepartnerschaft (v.l.): 05-Sportvorstand Christian Heidel, profine-Chef Peter Mrosik, Trainer Bo Svensson, 05-Vorstandsvorsitzender Stefan Hofmann. | Mainz 05

Mainz. Länger hat noch kein Sponsor die Brust des FSV Mainz 05 geziert. „Und länger ist derzeit kein anderer Trikotsponsor in der Bundesliga dabei“, sagte Christian Heidel bei einer Pressekonferenz mit ungewöhnlicher Podiumsbesetzung. Pressesprecherin Silke Bannick und Trainer Bo Svensson gehören zum Inventar, Sportvorstand Heidel gesellt sich nur zu besonderen Anlässen dazu – und Peter Mrosik bildete in dieser Reihe eine absolute Ausnahme.

Mrosik ist geschäftsführender Gesellschafter der profine GmbH, und wem dieser Firmenname nichts sagt: Kömmerling ist eine Marke des Unternehmens, fungiert seit Sommer 2015 als Hauptsponsor des Bundesligisten und hat den bis 2024 laufenden Vertrag gerade bis 2027 verlängert. „Kömmerling und Mainz 05, das passt einfach zusammen“, sagte Heidel. „Das ist nicht nur Sponsoring und Partnerschaft, sondern eine Freundschaft geworden.“

Erste Gespräche hätten Verein und Unternehmen 2014 geführt, Kömmerling stieg zunächst in die Bandenwerbung ein – „und war ein Jahr später auf der Brust“.

Die gleichen Ziele

Mit Ablauf des jetzt verlängerten Kontrakts „werden wir 14 Jahre lang engagiert sein“, betonte Mrosik. „Weil wir gut zum Verein passen und der Verein gut zu uns. Wir verfolgen die gleichen Ziele, wir setzen auf Nachhaltigkeit und wollen die Jugend nach vorne bringen.“

Dankbar zeigte sich Christian Heidel dafür, dass die profine GmbH dem Klub auch in den schwierigen Jahren der sportlich-atmosphärischen und der Coronakrise die Treue hielt. Daran, ergänzte Mrosik, hätte sich auch nichts geändert, wäre Bo Svenssons Rettungsmission in der vorvergangenen Rückrunde gescheitert, Kömmerling wäre auch mit in die Zweite Liga gegangen.

Die vorzeitige Verlängerung bedeute den Vereinsverantwortlichen sehr viel, sagte Sportvorstand Heidel. „Wenn man weiß, dass der wichtigste Partner so lange dabei ist, gibt das die Möglichkeit, sicher zu planen. Und ich rede nicht nur vom Geld. Inzwischen weiß fast jeder, dass Mainz 05 und Kömmerling zusammengehören – man würde uns auch erkennen, wenn wir ohne unser Logo und nur mit dem Schriftzug des Sponsors aufliefen.“

Fehlen nur noch größere Tore

Mrosik selbst profitierte von der Kooperation offenbar in Sachen fußballerischer Expertise. Er habe in den vergangenen Jahren das Privileg gehabt, das eine oder andere Heim- und Auswärtsspiel mit den Experten des Klubs zu analysieren. Gelernt hat er unter anderem, „dass der Verein immer wieder einzigartige Trainer“ hervorbringe. „Aber“, nahm er Bezug auf die jüngste 1:2-Niederlage gegen Borussia Dortmund, „es kann natürlich immer mal passieren, dass man in der 93. Minute einen reingesetzt bekommt.“

Das in Pirmasens ansässige Unternehmen ist einer der weltweit führenden Anbieter von Kunststoffprofilen zur Herstellung von Fenstern und Türen. Kömmerling fungiert inzwischen auch als Trikotsponsor der Regionalligafußballerinnen des TSV Schott Mainz, die nächste Saison unter das Dach der 05er wechseln. Und in der Arena am Europakreisel wird von Sommer an die Gegengerade zur „Kömmerling-Tribüne“ werden.

Eines wird sich freilich nicht regeln lassen: Dass die Firma den 05ern zur Behebung ihrer Offensivmisere größere Tore auf den Rasen stellt.

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