Rheinhessenliga Damen | Peter H. Eisenhuth | 30.04.2024

Der Weg nach oben führt über den Mainzer Sand

Der Tabellenzweite des Vorjahres geht als einer der Favoriten in die Rheinhessenligasaison der Damen. Der TC Mainz muss auf seine beste Spielerin verzichten. Und am Karcherweg kommt es zum Auftakt zu einem Blau-Weiß-internen Duell.

Mainz. Das ist ein Novum: Die Damen des TC Blau-Weiß Mainz sind in dieser Saison mit zwei Mannschaften in der Tennis-Rheinhessenliga vertreten. Für die Erste Mannschaft ist es das dritte Jahr auf diesem Niveau, die Zweite ist aus der A-Klasse aufgestiegen – und zum Auftakt der Medenrunde treffen die beiden Teams am Mittwoch aufeinander (Beginn: 9.30 Uhr).

Ob dies ein harmonisches Miteinander oder ein vom Konkurrenzdenken geprägtes Gegeneinander am Karcherweg wird, muss sich zeigen, ungetrübt scheint die Stimmung vorab jedenfalls nicht zu sein. „Beide Mannschaften sind nicht vollzählig“, berichtet Melanie Otte, die Kapitänin der Ersten Mannschaft. „Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass man in solchen Fällen Spielerinnen von unten nach oben zieht“, in diesem Fall also die vakante(n) Positionen der Ersten mit Akteurinnen aus der Zweiten besetzt und die dortigen Lücken mit Damen aus der Dritten Mannschaft füllt. „Bei 30 Frauen auf der Meldeliste sollten sich acht finden.“

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Verbandsliga als Ziel

Mit ihrem Vorschlag sei sie jedoch nicht durchgedrungen. „Aber wir haben jetzt jedenfalls vier Spielerinnen zusammen, wie es bei unserer Zweiten Mannschaft aussieht, kann ich nicht sagen.“ Auch SPORTAUSMAINZ.de kann an dieser Stelle nicht weiterhelfen; der erbetene Anruf aus dem Aufsteigerteam erfolgte nicht.

Ottes Ansinnen, die Erste Mannschaft stets so stark wie möglich zu machen, folgt keinem Selbstzweck, sondern dem offensiv formulierten Wunsch, in die Verbandsliga aufzusteigen. „Im ersten Jahr ging es darum, die Klasse zu halten, im zweiten Jahr waren wir gut dabei, haben aber zu oft Unentschieden gespielt. Jetzt wollen wir den nächsten Schritt machen.“

In Selina Marstaller verfügt der sechsköpfige Kader über einen Neuzugang. Eine Stärke ihrer Mannschaft sieht Otte darin, „dass wir von eins bis sechs alle sehr eng beieinander sind. Das kann ein Vorteil gegen Mannschaften sein, die vorne zwei starke Spielerinnen haben, an den Positionen drei und vier aber deutlich abfallen“.

TC Mainz beklagt herben Verlust

Einen Punkt vor den Blau-Weiß-Damen schloss der TC Mainz die vorige Saison auf dem dritten Tabellenplatz unter den fünf Klubs ab. Und eigentlich hätten Cosima Meyer und ihre Mitstreiterinnen das Ziel ausgegeben, in der auf sieben Konkurrenten angewachsenen Liga etwas besser abzuschneiden, ohne den Aufstieg anzuvisieren.

„Aber momentan sind zu viele von uns angeschlagen“, sagt die Kapitänin. In Dorothea Vogel fällt die Nummer zwei der Meldeliste, „die aber unsere beste Spielerin ist“, für die gesamte Medenrunde aus. „Das ist ein zu herber Verlust, den können wir nicht kompensieren. Jetzt geht es eher darum, die Klasse zu halten.“

Der TC Mainz ist ein noch junger Verein. Im Herbst 2015 von Studierenden der Johannes-Gutenberg-Universität gegründet, spielen die Mannschaften nach wie vor auf der Anlage am Dalheimer Weg, „aber mittlerweile studiert von uns kaum noch jemand“, sagt Meyer. „Unser Durchschnittsalter liegt bei Ende 20.“ Zum Saisonauftakt kommt der TC Nieder-Olm am Mittwoch vorbei, danach sind die Mainzerinnen erst wieder am 2. Juni im Einsatz.

DJK mit neuer Nummer eins

Der Weg nach oben wird aller Voraussicht nach über die DJK TV Mainzer Sand führen. Vor einem Jahr büßte das Team um Julia Harth seine Aufstiegschancen im Prinzip am ersten Spieltag ein; die 2:4-Niederlage beim TSC Mainz 3 blieb der einzige Punktverlust und entschied letztlich die Meisterschaft. Das sollte am Mittwoch im Auswärtsspiel gegen den Ingelheimer TC nicht passieren. „Die Liga zu halten ist immer unser erstes Ziel“, sagt die Mannschaftskapitänin, „aber wir wollen mal gucken, ob wir es vielleicht doch schaffen aufzusteigen.“

Dazu beitragen könnte Salima Dababi, die früher für den TC Höhr-Grenzhausen im Westerwald aktiv war, zum Studium nach Mainz gekommen ist und bei der DJK als Nummer eins aufschlägt. Zudem steht Dejana Markovic nach ihrem Studienaufenthalt in den USA wieder zur Verfügung. Theoretisch jedenfalls, „sie hat noch nicht trainiert“, sagt Harth.

Ein Blick auf die übrigen Aufstellungen stimmt die Mombacher Kapitänin durchaus zuversichtlich, dass sie mit ihren Kolleginnen zumindest vorne mitspielen wird. „Viel hat sich bei der Konkurrenz nicht verändert“, sagt sie, „und zumindest drei Mannschaften haben wir ja schon voriges Jahr geschlagen. Allerdings ist da auch noch der TC Bürgerweide Worms – als Absteiger aus der Verbandsliga der wahrscheinlich stärkste Gegner. „Die muss man auf der Rechnung haben.“

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