Den Gegner starkzureden, wäre albern
Mainz. Sicher, als sie nach Trier fuhren und eine Niederlage gegen die abstiegsbedrohten Gladiators nahezu ausgeschlossen schien, kam es anders. Insofern sind die Basketballer des ASC Mainz gebrannte Kinder, wenn sie am Samstagnachmittag bei der TS Frankfurt-Griesheim antreten. Und doch liegt dieser Fall anders. So sehr, dass es einigermaßen albern wäre, den Gegner starkzureden.
Die Hessen nehmen den letzten Tabellenplatz in der Zweiten Regionalliga ein, werden diesen auch bis Saisonende nicht mehr verlassen und warten noch immer auf den ersten Sieg, sofern sie das Warten angesichts ihres nicht konkurrenzfähigen Kaders nicht schon aufgegeben haben. Für die Mainzer darf es also kein Vertun geben. „Diesen Gegner müssen wir schlagen“, sagt denn auch Christian Zander.
Daran ändert der Ausfall mehrerer Akteure nicht, den der Trainer vorab verkünden musste: Vorneweg Nicolas Rodriguez Feck, der junge Aufbau, dessen vor einer Woche gegen den TV Lich erlittene Verletzung sich als doppelter Bänderriss im Sprunggelenk herausstellte. „Das ist sehr schade für ihn, weil wir in einer Saisonphase sind, in der wir viel Spielzeit verteilen können“, sagt Zander, der mit einer Fehlzeit von fünf bis sechs Wochen rechnet.
Schmitz und Canal Ferrer kollidiert
Nach einem Zusammenprall im Training mit Genís Canal Ferrer musste Jan Schmitz am Mund mit mehreren Stichen getackert werden – wegen der empfindlichen Stelle ist sein Einsatz am Samstag nahezu ausgeschlossen. Sein Kollisionsgegner kam mit einer kleinen Platzwunde davon und sollte mitwirken können. Nicht dabei sind Felix Oppenberg sowie die Center Sören Allgeier und Johann Fritzen.
Zander rechnet zwar damit, dass die Frankfurter mit ihrem ehemaligen Pro-B-Spieler auflaufen, der im Theresianum gefehlt hatte. Doch auch dies sollte seine Mannschaft nicht aus der Spur bringen. Zu schwach war das Schlusslicht seinerzeit, die meisten Akteure waren schon den körperlich-konditionellen Anforderungen, die das schnelle Mainzer Spiel an sie stellte, nicht gewachsen. „Grundsätzlich sehe ich uns auf allen Positionen überlegen“, sagt der ASC-Coach.
Vorentscheidung im Titelkampf?
Das gilt umso mehr, wenn seine Leute so motiviert, engagiert und defensivstark auftreten wie vor Wochenfrist gegen den TV Lich. Zwar unterlagen sie in eigener Halle dem Tabellenführer und „komplettesten Team der Liga“ mit 63:87, aber das hing vornehmlich mit der Qualität des Gegners zusammen.
Die Licher will Zander sich am Abend im Übrigen per Livestream anschauen, wenn sie Makkabi Frankfurt empfangen. Beide Klubs haben erst ein Spiel verloren, Makkabi hat allerdings drei Begegnungen weniger ausgetragen. „Da könnte die Vorentscheidung um die Meisterschaft fallen“, sagt der Mainzer Coach. „Zumindest Lich würde sich den Titel bei einem Sieg wohl kaum noch nehmen lassen.“
Die DJK Nieder-Olm bestreitet nach drei coronabedingt freien Wochenenden – zweimal wegen eigener Fälle, zuletzt wegen positiver Befunde in Griesheim – mal wieder ein Spiel. Gegen den TV Langen wird vor allem die Frag sein, ob das Team von Aleksandar Kreclovic nach der Zwangspause schnell wieder in seinen Rhythmus findet. Ein Sieg am Sonntag (18 Uhr) ist gegen den Tabellenvierten keine Pflicht. Zwei Bonuspunkte im Kampf um den Klassenverbleib wären allerdings ganz nett.