Oberliga | Peter H. Eisenhuth | 28.10.2022

Ein Gegner, der nie aufgibt

Beim mit großem Durchhaltevermögen ausgestatteten FC Karbach gastiert der SV Gonsenheim am Samstag (14.30 Uhr). Trainer Anouar Ddaou sieht seine Mannschaft bestens vorbereitet.
Fast immer liefern sich der SV Gonsenheim und der FC Karbach enge Duelle.
Fast immer liefern sich der SV Gonsenheim und der FC Karbach enge Duelle. | Peter H. Eisenhuth

Gonsenheim. Eine starke Kontermannschaft, bei Standards gefährlich, ein stimmig zusammengesetztes Team: Drei Eigenschaften, die Anouar Ddaou als Gründe dafür nennt, dass es sich bei den Fußballern des FC Karbach um einen ausgesprochen unangenehmen Gegner handelt. Und was erschwerend hinzukommt: „Sie geben nie auf. Sie haben eine riesengroße Moral.“ Nicht von ungefähr haben die Hunsrücker wiederholt nach 2-Tore-Rückständen noch gepunktet.

Zu den Leidtragenden dieses Durchhaltevermögens zählen beide Mainzer Oberligisten. Sowohl der TSV Schott auswärts als auch der SV Gonsenheim zu Hause mussten sich in der Hinrunde nach einer 2:0-Führung mit einem 2:2 begnügen. „Wir hatten auch in unseren besten Phasen immer das Gefühl, dass immer etwas passieren kann“, sagt SVG-Trainer Ddaou. Doch verglichen mit dem, was er mit seiner Mannschaft vorige Saison in Karbach erlebte, war das noch harmlos – „da war Karbach so geschlossen und spielstark, dass wir kein Land gesehen haben“.

„Bereit für extrem schwieriges Spiel“

Das soll am Samstagnachmittag anders laufen, wenn die Gonsenheimer erneut beim FC „Blau-Weiß“ (weiß der Geier, warum die Karbacher ihre Vereinsfarben in Anführungszeichen setzen) antreten. „Wir sind bereit für ein extrem schwieriges Spiel“, versichert Ddaou. Tatsächlich hat sich seine Elf in den vergangenen Monaten nicht nur spielerisch weiterentwickelt, sondern auch stabilisiert. Der jüngste 4:0-Erfolg gegen die Sportfreunde Eisbachtal, einen Angstgegner, war kein Zufall.

Ein Auswärtssieg an diesem 14. Spieltag stellte im Kampf um die Aufstiegsrundenplätze noch keine Entscheidung dar, allerdings könnten die Mainzer dadurch einen direkten Konkurrenten distanzieren – der SVG würde sich mit dann 25 Punkten um zehn Zähler vom FC Karbach absetzen. „Von daher ist das für beide Seiten ein wichtiges Spiel“, sagt Ddaou.

Keinen Rollentausch geplant

Obschon der Gegner sich schwertut, wenn er das Spiel machen muss, plant der Gonsenheimer Trainer keinen Rollentausch. „Karbach den Ball zu überlassen, wäre nicht unser Spiel“, begründet er. „Wir schauen schon nach Stärken und Schwächen der anderen Mannschaften, aber wir können nicht Woche für Woche unser Spiel umstellen.“

Den eigenen Stil durchzuziehen gehöre auch zur Entwicklung – inklusive Konterabsicherung vor allem „gegen die beiden Schienenspieler aus der Fünferkette, die sehr unangenehm sein können“ –, die Zahl der Ballverluste zu reduzieren und gegnerische Standards möglichst zu vermeiden. „So wollen wir auftreten. Aber auf keinen Fall den Gegner kommen lassen und uns einigeln.“

Einschließlich seiner Langzeitverletzten fehlen Anouar Ddaou am Samstag acht Akteure, darunter Innenverteidiger Christian Jindra sowie die Offensivkräfte André Röll, Jonah Wolf und Hady Kallo. „Aber wir haben einen breiten Kader. Damit kommen wir gut durch die Tage.“

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