Ein Hauch von Restzweifel
Mainz. Eigentlich kann es am Samstagabend im Theresianum keinen anderen Sieger geben als den ASC. „Auf dem Papier ist die TSG Heidesheim schwächer und wir sind stärker als voriges Jahr“, sagt der Mainzer Trainer Eric Marschke vor dem ersten rheinhessischen Oberligaduell in dieser Saison. „Deshalb kann man es nicht von der Hand weisen, dass wir, wie in den vier bisherigen Spielen auch, favorisiert sind.“ An dieser Rolle lässt sich auch nicht rütteln, falls man Derbys ähnliche Gesetzmäßigkeiten zuschreiben möchte wie Pokalspielen.
„Ein Selbstläufer wird das aber nicht“, relativiert Marschke die Ausgangslage. Zwar ist sein Team das einzige noch ungeschlagene der Liga, derweil die TSG zu einer sechs Vereine umfassenden Gruppe von Mannschaften mit ausgeglichener Bilanz gehört. „Aber wir sind diejenigen, die etwas zu verlieren haben. Wir wollen aufsteigen, wir wollen möglichst keines der 22 Spiele verlieren“, betont der ASC-Trainer. „Damit haben wir mehr Druck als der Gegner.“
Zwei von drei Duellen an die TSG
In der vorigen Spielzeit trafen die beiden Klubs dreimal aufeinander. In der Zweiten Regionalliga setzte sich jeweils die Heimmannschaft durch. Die Heidesheimer in einer bis zum Schluss umkämpften Begegnung mit 62:59. In der Rückrunde behielten die bereits akut abstiegsbedrohten Mainzer gegen die als Tabellendritter angereiste TSG mit 79:59 die Oberhand. Für den Liganeuling stellte dies den Anfang vom Ende dar, im Abschlussklassement rutschten Carina Weßner und ihre Männer noch hinter den großen Nachbarn zurück.
Als beider Abstieg besiegelt war, kam es zu einem letzten Duell im sportlich wertlosen Spiel um den dritten Platz beim Final-Four-Turnier des Landespokalwettbewerbs setzten sich die Heidesheimer im Theresianum durch. Ob das für diesen Samstag irgendeine Aussagekraft besitzt? Unwahrscheinlich.
Was Marschke hingegen als mögliches Problem anspricht, sind die zwei Trainingswochen in der Herbstferienpause. Die erste Woche hatte er freigegeben, „danach war es nicht leicht, wieder in unseren Rhythmus zu kommen“, verweist er auf eine Reihe krankheits- und urlaubsbedingter Ausfälle. „Ich kann nicht genau sagen, auf welchem Level wir gerade sind, aber ich gehe davon aus, dass wir im Laufe der Partie in unser Spiel finden.“
Obacht vor Göltzer
In der Defensive müssen seine Akteure ein besonderes Augenmerk auf Frank Göltzer haben. Der ehemalige ASCler ist Dreh- und Angelpunkt und Topscorer der TSG, „wenn Fränkie ein gutes Spiel macht, können die Heidesheimer uns gefährlich werden“ – weil der Routinier auch einer ist, der seine Mannschaft mitreißen kann.
Göltzer kleinhalten, die Rebounds kontrollieren und „den Druck in der Defense aufbauen, den wir on allen Spielen außer der ersten Halbzeit in Lambsheim ausgeübt haben“: Wenn das gelingt, verfliegen Marschkes Restzweifel an einem klaren Derbysieg.