Am oberen Limit spielen
Marienborn. Kayhan Cakici hatte eine Idee. Einen Schlachtplan für das Verbandsligaspiel gegen den FV Dudenhofen. Klare Vorstellungen, wie dem Oberligaabsteiger beizukommen sein könnte. Das Problem: Cakici trainiert die TuS Marienborn. Insofern hätte er ahnen können, dass er einen Plan B braucht, nach mehr als acht Jahren an der Kirschhecke sollte ihn jedenfalls nicht überraschen, was jetzt eingetreten ist: „Mein Plan wurde über den Haufen geworfen.“
Denn vier Akteure, die in seinen Überlegungen eine wichtige Rolle spielten, fallen am Samstag (16 Uhr) aus: Mateo Trapp und Tarek Schwiderski wegen Urlaubs, Edis Sinanovic als Hochzeitsgast, und Aliu Cande muss arbeiten. „Bei uns ist sowohl der Ärger nach Niederlagen als auch die Freude nach Siegen schnell vergessen“, sagt Cakici. Im speziellen Fall also die ausgelassene Stimmung nach dem 1:0 gegen die TSG Bretzenheim 46. „Gefühlt fängt unsere Saison jede Woche von vorne an.“
Topfavorit auf die Meisterschaft
Dank des Derbysiegs gehören die Marienborner einer sechs Mannschaften starke Gruppe an, die mit 14 Punkten die Tabellenplätze drei bis acht einnimmt. Die Dudenhofener sind ebenfalls dabei und haben wie die TuS erst sieben statt acht Spiele ausgetragen. Sprich: Wer am Samstag gewinnt, hat beste Chancen, sich in der Verfolgergruppe von Spitzenreiter Eintracht Bad Kreuznach festzusetzen.
„Normalerweise sollten wir unsere Punkte zu Hause holen“, sagt Cakici, „aber das wird diesmal ganz schwer. Dudenhofen ist nach wie vor eine Oberligamannschaft und nach meiner Meinung der Topfavorit auf die Meisterschaft.“ Der FVD habe mit seinem Fußball „ein bisschen die Pfalz geprägt“, sagt der TuS-Trainer. „Das ist eine abgezockte, robuste Truppe, die den Sechzehner mit vielen Spielern besetzt, die sich um einen spielerischen Aufbau bemüht, aber auch den langen Ball nicht scheut.“
Um diesen Gegner in die Schranken zu weisen, müsse seine Mannschaft, in welcher Formation auch immer, am oberen Limit spielen. „Und wenn wir es schaffen, drei Punkte zu holen, ist das ein echtes Statement.“